Lesedauer
7
Minuten
Datum
5.5.2025

Agile Teams: Orientierung finden in ständiger Veränderung

Unsere Arbeitswelt ist geprägt von ständigem Wandel: Projekte verändern sich laufend, Organisationen stehen unter Anpassungsdruck. In dieser Welt ist Veränderung keine Ausnahme, sondern die neue Normalität. Wie gelingt es unter solchen Bedingungen, fokussiert, motiviert und gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten?
Portait Jürg Meschter
Jürg Meschter

Agile Teams: Lebendige Systeme mit eigener Dynamik

Agile Teams sind wie lebendige Organismen. Sie entwickeln sich laufend weiter, reagieren auf neue Impulse und organisieren sich im Idealfall selbst. Die Beziehungen innerhalb des Teams sind dabei ebenso entscheidend wie die Fähigkeit jedes Einzelnen, sich selbst wirksam und authentisch einzubringen. Doch wie gelingt diese Balance zwischen Beweglichkeit und Beständigkeit, zwischen Eigenständigkeit und Zusammenarbeit?

Was wir vom Gehen lernen können

Dass sich Stabilität und Veränderung nicht ausschliessen, zeigt uns der menschliche Körper: Schon als Kleinkinder lernen wir, aufrecht zu gehen – selbst auf unebenem Gelände. Was dabei wirkt, ist ein Zusammenspiel feinster Wahrnehmung, Koordination und innerer Balance.
Auch in Teams braucht es diese feine Abstimmung und bewusste Wahrnehmung, um inmitten der Bewegung Stabilität zu erleben – nicht als Stillstand, sondern als innere Klarheit im Fluss.

Individuelle Stärken als Erfolgsfaktor im Team

Ein agiles Team funktioniert dann am besten, wenn jedes Mitglied seine individuellen Stärken und Eigenheiten leben kann – und sich gleichzeitig als Teil des Ganzen versteht.
Wer sich nicht verstellen muss, wer eigene Stärken und Eigenheiten einbringen kann, ist motivierter und engagierter. Diese innere Klarheit überträgt sich auf das gesamte Team: Es entsteht ein gemeinsamer Fokus, getragen von echter Selbstverantwortung und Begeisterung.
Selbstorganisierte Teams sind dann erfolgreich, wenn sie sowohl die Vielfalt im Team als auch die gemeinsamen Ziele wertschätzen und integrieren.

Veränderung aktiv und konstruktiv gestalten

In Veränderungsprozessen streben Systeme – ob Team, Abteilung oder Organisation – ganz natürlich nach Harmonie. Doch was passiert, wenn die Veränderung schneller ist als der Ausgleich?
Dann braucht es Methoden, um Strukturen sichtbar zu machen und neu auszurichten – etwa durch systemische Aufstellungen oder gezielte Interventionen. Es geht nicht darum, einzelne Personen zu "coachen", sondern das gesamte System zu harmonisieren – sodass jede:r mit den eigenen Fähigkeiten optimal zum Gelingen beitragen kann.

Bewegung im Gleichgewicht: Das innere Äquilibrium

Der Schlüssel liegt oft im inneren Gleichgewicht. Denn um mit Unsicherheit, Tempo und Komplexität umgehen zu können, brauchen Menschen und Teams einen inneren Anker – eine Art Selbst-Verbindung, die Orientierung gibt, auch wenn sich im Aussen vieles bewegt.

So wie beim Gehen Bewegung und Balance ineinandergreifen, gelingt auch im Teamalltag Veränderung, wenn wir bewusst, wachsam und ausbalanciert handeln. Das lateinische Wort Äquilibrium – gebildet aus aequus (gleich) und libra (Waage) – bringt es wunderbar auf den Punkt.

Fazit

Agile Teams sind dann besonders erfolgreich, wenn sie die Dynamik ihrer Umwelt nicht nur aushalten, sondern aktiv mitgestalten – mit Klarheit, Koordination und einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung.

Dabei müssen sie nicht alleine durch unebenes Gelände: Ein ausgebildeter, systemischer Coach begleitet Veränderungsprozesse bewusst und mit viel Feingefühl – für mehr Stabilität in der Bewegung und echte Wirksamkeit im Wandel.

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